Wir errichten auch WLAN-Verbindungen über weite Distanzen
Handelsübliche Access-Points und WLAN-Router eignen sich zur großflächigen Abdeckung von Räumen, vielleicht einer Etage, eines Saals oder einer Halle. Auch im Freien ("auf der grünen Wiese") kann man mit konventionellen Geräten brauchbare Ergebnisse erzielen. Wenn es aber um zielgerichtete Entfernungen weit über 100 Meter geht, muss Hardware mit anderen Eigenschaften zum Einsatz kommen.
Im Netz von Freifunk Pinneberg sind nun mehrere Langstreckenverbindungen mit teilweise über 1,5 Kilometer Entfernung zwischen beiden Endpunkten in Betrieb. Die Freifunker haben sowohl im ländlichen, wie auch im städtischen Umfeld, drahtlos Gebäude miteinander verbunden. Ob nur einfach "quer über die Straße", 1000 Meter bis zum nächsten Nachbarn über Felder und Wiesen oder einmal durch den gesamten Ort, wenn die örtlichen Gegebenheiten es zulassen, ist bereits mit 100 Euro Anschaffungskosten eine stabile Verbindung möglich.
Typische Szenarien sind die Verbindung von entfernten Gebäuden oder die Anbindung entlegener Orten an das Breitbandinternet. Auch für temporäre Installationen bei Veranstaltungen oder zur Versorgung von Flüchtlingsunterkünften eignet sich Richtfunk. Diese Verbindungen dienen häufig dazu, überhaupt erstmal eine Datenverbindung zu bestimmten Orten zu errichten oder als Reserve, falls eine bestehende Verbindung unterbrochen werden sollte.
Wichtig ist in jedem Fall, dass sich keine Objekte zwischen den Standorten befinden und die Sichtlinie blockieren. Auch umliegende Gebäude oder Vegetation können störend wirken (Stichwort: Fresnelzone). Was man jedoch mit dem Auge oder Fernglas sehen kann, lässt sich in den meisten Fällen auch per Richtfunk erreichen. Am jeweiligen Endpunkt wird das Signal dann wieder durch konventionelle WLAN-Router weiterverteilt und den Nutzern zugänglich gemacht.
"Super, dann kann ich ja den ganzen Ort von meinem Dach aus versorgen!"
Leider nein. Es muss hier angemerkt werden, dass mit derartigen Verbindungen wirklich nur Distanzen zu einzelnen oder mehreren Gegenstellen überbrückt werden, es lassen jedoch keine größeren Areale versorgen. Der Grund hierfür liegt wieder in der (technischen) Natur der Sache. WLAN arbeitet bidirektional. Entgegen z. B. dem Hörfunk mit einem kraftvollen Sender und vielen "Zuhörern", muss die Übertragung bei WLAN in beide Richtungen funktionieren. In der Praxis bedeutet dies, dass sowohl der Access Point, wie auch die Clients (Endgeräte) gegenseitig Signale senden und empfangen können müssen. Eine großflächige Abdeckung wird weiterhin nur mit mehreren, in geringen Abständen aufgestellten Access Points möglich.
Was für Geräte kommen dabei zum Einsatz?
Es gibt von technischer Seite verschiedene Ansätze, wie man weite Entfernungen per WLAN überbrücken kann. Im Handel erhältlich sind zum Beispiel:
- Outdoor-geeignete Access-Points mit Richtfunkeigenschaften
Unter Freifunkern sind von TP-Link die CPE210 oder von Ubiquiti die NanoStation M2 sehr beliebt. Diese kompakten Geräte sind witterungsbeständig und haben eingebaute Antennen. Sie werden über PoE mit Spannung versorgt und benötigen daher nur ein einziges Kabel. - Richtfunkantennen zum Umbauen
Falls die vorhandene Hardware abschraubbare Antennen besitzt, kann man die werksseitig montierten Antennen gegen ein für Richtfunk geeignetes Antennenmodell austauschen. Der WLAN-Router bleibt weiter im Trockenen und nur die Antenne wird außen montiert.
Jetzt Richtfunker in Netz von Freifunk werden!
Freifunk Pinneberg ist auf der Suche nach Standorten. Wer beim Blick aus dem Fenster oder vom Balkon einen besonders weiten Blick hat oder einen Zugang zum Dach hoher Gebäude; wer bereits einen Antennen- oder Fahnenmast auf seinem Grundstück errichtet hat oder markante Punkte, wie den Kirchturm seines Ortes besser als alle anderen sehen kann, der darf sich bei Interesse gern bei uns melden.
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